Geschützgießerei

Am Zusammenfluss von Havel und Spree, mit Blick auf die historische Altstadt, befindet sich das Gelände der ehemaligen Geschützgießerei. Zwei große historische Hallen zeugen noch heute von den Anfängen der Spandauer Industriegeschichte und weisen eine wechselvolle Geschichte auf. Unter dem Projekttitel „The Foundry“ werden die Hallen in den kommenden Jahren saniert und umgebaut.

Bildquelle: BAUWENS GmbH & Co. KG

In Planung
In Umsetzung
Abgeschlossen

In unmittelbarer Nähe zur Altstadt Spandau markiert der ehemalige Rüstungsstandort die Flussmündung der von Osten kommenden Spree, dem Ruhlebener Altarm und der hier in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Havel. Das nähere Umfeld der alten Geschützgießerei setzt sich zudem aus großen Industrieansiedlungen und Wohnungsbauten aus der Zeit nach der Jahrhundertwende zusammen. Nachdem das Areal über Jahrzehnte hinweg brach lag, soll der historische Ort nun jedoch saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Hierbei ist künftig eine Umnutzung der leerstehenden Fabrikhallen in ein Gewerbeensemble für Büro und Gastronomie geplant. Darüber hinaus soll die Uferzone als Promenade neugestaltet werden und mit weiteren Grünflächen als Aufenthalts- und Erholungsort der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Im Zusammenhang mit der durch den Bezirk geplanten Initiierung wasserbezogener Gastronomie- und Freizeitangebote am Havelufer entsteht entlang der ehemaligen Geschützgießerei ein hoch attraktiver Raum, der Arbeiten und Freizeit an einem Standort vereint und zum Verweilen einlädt.

Historisches Foto der Geschützgießerei von 1816
Quelle: ASTGM_AL_Nr_645
Sehr alte Aufnahme der Geschützgießerei
Quelle: ASTGM_AL_Nr_645

Mit der steigenden Bedeutung Spandaus als Rüstungsstandort baute der preußische Staat seine Festungsanlagen ab Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich aus. In diesem Zusammenhang entstand zur Rüstungsproduktion auch die Geschützgießerei am heutigen Stresowufer. Der Bau des militärisch-industriellen Komplexes wurde bereits 1828 beschlossen. Knapp 30 Jahre später als Produktionsort fertiggestellt, wurde die Geschützgießerei bis zum Ersten Weltkrieg fortlaufend umgestaltet und erweitert. Bei den beiden heute noch erhaltenen Gebäuden handelt es sich um die frühere Bohrwerkstatt, die von 1871 – 1874 im Stil der Schinkelarchitektur erbaut wurde und um eine 1914 – 1915 gebaute Werkhalle. Die Konzentration der Rüstungsproduktion hatte erhebliche Auswirkungen auf das Spandau des 19. Jahrhunderts, da hierdurch die Stadtentwicklung in erheblichem Maße eingeschränkt wurde.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile der Anlage zerstört und die industrielle Nutzung am Standort aufgegeben. Während des Kalten Krieges spielten die beiden Hallen letztmals eine wichtige Rolle als Getreidelager für die Berliner Senatsreserven. Nach der Wende und Auflösung der Reserven gerieten sie jedoch in Vergessenheit und standen jahrzehntelang leer. Dem kontinuierlichen Verfall entgegen wurden die beiden Hallen, gelegen an Obermeierweg und Schürstraße, aufgrund ihrer historischen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt.

In den letzten Jahren gab es zahlreiche Vorschläge für eine Nachnutzung des Geländes. Die Ideen reichten von einem Umbau der Hallen für kulturelle Angebote, Handel und Büro bis hin zur Umnutzung als Stadthalle. Aufgrund der ursprünglichen Funktion als Geschützgießerei und der Notwendigkeit der Aufstellung großer Maschinen bieten die Geschosshöhen heute einen enormen Nutzungsspielraum. Auch die Grundstücksgröße von weit über 8.000 m², von der die Fabrikhallen nur etwas mehr als die Hälfte einnehmen, tragen hierzu bei. Der direkte Wasserzugang zur Havel und die angrenzende Spandauer Altstadt heben das riesige Potential des Areals abermals hervor. Allerdings sind der Denkmalschutz mit den damit verbundenen Vorgaben sowie die angrenzende Wohnbebauung bei allen Planungen zu berücksichtigen.

Im Jahr 2018 erwarb das Kölner Immobilienunternehmen Bauwens das Gelände mit den darauf befindlichen Industriehallen. In enger Abstimmung mit dem Stadtentwicklungsamt und der Unteren Denkmalschutzbehörde wird das Gelände seitdem behutsam entwickelt. Mit dem Investor bestehen nun neue konkrete Entwicklungsabsichten, um das Gelände wiederzubeleben und zu einem anziehenden Ort in Spandau und Umgebung werden zu lassen. Die Entwicklung der Geschützgießerei stellt zudem ein Schlüsselprojekt für die Entwicklung der Altstadt Spandau dar. Das Projekt gibt einen wichtigen Impuls für die Belebung des Stresowufers im Zusammenhang mit der durch den Bezirk geplanten Initiierung wasserbezogener Gastronomie- und Freitzeitangebote entlang des Havelufers. In unmittelbarer Nähe der Geschützgießerei plant der Bezirk zudem die Ansiedlung eines Restaurantschiffs und die Schaffung eines frei zugänglichen Ufergrünzugs. Durch die wasserbezogene Entwicklung der Geschützgießerei rückt das urbane Leben der Altstadt somit näher an die Havel heran.

Quelle: BAUWENS GmbH & Co. KG
Geschützgießerei Innenaufnahme
Quelle: BAUWENS GmbH & Co. KG
Quelle: BAUWENS GmbH & Co. KG

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Daten & Fakten

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Projektstand:
In Umsetzung

Bauherr:
BAUWENS Development Berlin GmbH & Co. KG

Zuständige Abteilung:
Bezirksamt Spandau, Abt. Bauen, Planen, Umwelt- und Naturschutz, Stadtentwicklungsamt