Auf dem Gelände einer historischen preußischen Gewehrfabrik aus dem 19. Jahrhundert entsteht mit den Havel Labs ein innovativer Campus. Unweit der Zitadelle Spandau soll die Kombination aus historischer Architektur und moderner, nachhaltiger Bauweise ein einzigartiges Arbeitsumfeld für Industrie und Gewerbe bieten.
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Seit etwa 300 Jahren wird das Gebiet am Ufer der Havel als Produktionsstandort genutzt. Die zukünftige Nutzung am Zitadellenweg knüpft genau an diese lange Tradition an. Der Standort bietet hervorragende Möglichkeiten für moderne Forschungs-, Labor- und Büroflächen sowie neu interpretierte industrielle Arbeitsplätze. Ein Highlight der Havel Labs wird das geplante Langzeithotel mit 120 Wohneinheiten sein.
Neuer Produktionsstandort, alter Kern
Das Gelände der zukünftigen Havel Labs hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Es war einst Standort der ältesten Gewehrmanufaktur Preußens und spielte eine bedeutende Rolle in der preußischen Rüstungsproduktion. Diese fast 200-jährige Geschichte endete nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Beschränkungen des Versailler Vertrages, der die Produktion von Waffen stark einschränkte. Um diverse Betriebsstilllegungen und eine hohe Arbeitslosigkeit zu vermeiden, wurden militärische Einrichtungen demilitarisiert. Im Jahr 1931 wurden Teile des Geländes an die Firma Klüssendorf verkauft, die Briefmarkenautomaten, Stempelmaschinen und Fahrkartenentwerter herstellte.
In der Zeit des Nationalsozialismus waren die ansässigen Unternehmen erneut in die Rüstungsproduktion eingebunden oder zu entsprechender Produktion verpflichtet. Der Zweite Weltkrieg führte zu erheblichen Zerstörungen und Verlusten an Bausubstanz. Heute stehen die Gebäude auf den Grundstücken am Zitadellenweg 20 E und 20 G unter Denkmalschutz. Dazu gehört auch das älteste erhaltene Gebäude, die „Alte Kantine“, ein Ziegelbau aus dem Jahr 1845.
Alle denkmalgeschützten Bestandsgebäude auf dem Areal, darunter die alte Kantine, die Werkshalle und das ehemalige Feuerhaus, werden in das zukünftige Konzept integriert. Langfristig sollen hier ein Gastronomiebetrieb und eine Brauerei entstehen, ergänzt durch öffentliche Aufenthaltsflächen und einen eigenen Wasserzugang direkt vom Areal aus. In diesem Zusammenhang laufen bereits Gespräche mit einem Stand-up-Paddle-Betreiber. Zudem wird der Uferweg entlang der Havel ausgebaut, um den Rad- und Wanderweg zwischen der Zitadelle und dem Badestrand am Krienicke See zu vervollständigen. Perspektivisch soll sich der Uferweg um den gesamten Spandauer See erstrecken.
Auf dem Campus werden neben modernen Laboren, Büros und gastronomischen Einrichtungen auch ein Langzeithotel entstehen. Zu diesem Zweck wird das ehemalige Manufakturhaus umfassend umgebaut. Die geplanten 120 Zimmer sollen die temporäre Unterbringung von Mitarbeitern erleichtern und eine attraktive Alternative für Pendler bieten.
Der Baubeginn ist noch für das Jahr 2024 vorgesehen, die Fertigstellung soll bis Ende 2026 erfolgen. Mit den Havel Labs entsteht ein modernes Arbeitsumfeld, das durch seine Flexibilität und Modularität besticht und zugleich höchste Umwelt- und Klimaschutzstandards erfüllt.
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Mehr InformationenProjektstand:
In Planung
Bauherr:
ARE Austrian Real Estate GmbH
Zuständige Abteilung:
Bezirksamt Spandau, Abt. Bauen, Planen, Umwelt- und Naturschutz, Stadtentwicklungsamt
